Eine neue Perspektive für langzeitarbeitslose Menschen im Landkreis Kronach
Stockheim - Katrin Grünbeck kann wieder strahlen. Sie hat den Weg zurück in den ersten Arbeitsmarkt geschafft. Seit einiger Zeit arbeitet sie im ambulanten Pflegedienst von Elisabeth Baierlein in Stockheim als Betreuungsassistentin.
Möglich gemacht hat dies das ESF-Bundesprogramm zur Eingliederung langzeitarbeitsloser Frauen und Männer auf dem Arbeitsmarkt. "Ich habe mein Leben lang gearbeitet", betont Katrin Grünbeck. Nach einer Ausbildung zur Arzthelferin war sie viele Jahre als Verkäuferin in einer Schlecker-Filiale tätig. Doch sie ereilte dasselbe Schicksal wie viele Schlecker- Mitarbeiterinnen und ihr Weg führte sie in die Arbeitslosigkeit. Das war einen harte Zeit. Doch sie gab nicht auf. Dabei war für sie klar, dass sie nicht mehr in den Verkauf zurückwollte. Zusammen mit dem Jobcenter Landkreis Kronach machte sie eine Weiterbildung zur Betreuungsassistentin und nahm am ESF-Programm des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales teil. Im Landkreis stehen dafür 62 Förderplätze zur Verfügung, die mit 1,7 Millionen Euro ausgestattet sind. 15 Frauen und 28 Männer konnten im Kreis bereits von dem Bundesprogramm profitieren.
Katrin Grünbeck nutzte ihre Chance und gehört seit Mai 2016 fest zum Team des ambulanten Pflegedienstes von Elisabeth und Bernd Baierlein in Stockheim. Nach sechs Monaten Probezeit bekam sie direkt einen unbefristeten Vertrag. "Wir haben damals erst begonnen und Katrin war gleich von Anfang an dabei", ist Elisabeth Baierlein voll des Lobes. Sie habe sich gut integriert und neue Freunde unter den Arbeitskollegen gefunden. Einen großen Anteil dazu hat Anita Swiduruk beigetragen, die die Langzeitarbeitslosen an passende Unternehmen vermittelt und begleitet, so Elisabeth Baierlein, die auch nicht vergisst Bürgermeister Rainer Detsch zu loben, der ihre Unternehmensgründung tatkräftig mit unterstützte.
"Bevor das Programm im Landkreis gestartet ist, gab es 255 Langzeitarbeitslose.
Aktuell sind es noch 176 Langzeitarbeitslose - 30 Prozent weniger als noch vor drei Jahren", beschreibt Stefan Löffler der Geschäftsführer des Jobcenters Landkreis Kronach die Erfolgsgeschichte des Programms. 39 Arbeitgeber im Landkreis beteiligen sich mittlerweile an dem Programm und mehr als 20 Arbeitsverhältnisse laufen länger als sechs Monate, freut sich Stefan Löffler über die bisherige positive Zwischenbilanz. So erhalten Arbeitgeber, die einen Langzeitarbeitslosen beschäftigen, in der Einarbeitungszeit Lohnkostenzuschüsse: Für die ersten sechs Monate werden 75 Prozent des Arbeitsentgeltes übernommen. In den folgenden neun Monaten dann 50 Prozent und in weiteren drei Monaten 25 Prozent. Bei Frauen und Männern, die länger als fünf Jahre arbeitslos sind - wird jeweils ein Jahr mit 75, 65 und 50 Prozent gefördert. Das Bundesprogramm läuft noch bis Ende Juli 2020. "Im Landkreis Kronach läuft das Programm ganz besonders gut", freut sich Brigitte Glos, die Leiterin des Bundesagentur für Arbeit Bamberg-Coburg. Doch das Jobcenter will sich nicht auf seinen Lorbeeren ausruhen. Bis zum Ende des Jahres will man die noch offenen 19 Förderplätze besetzen.
Unternehmen, die Interesse haben, einem Langzeitarbeitslosen eine Chance zu geben, können sich bei Anita Swiduruk melden (09261/5044173).
Im Bild von links:
Stefan Löffler, Anita Swiduruk, Evelin Tost, Bernd Baierlein, Katrin Grünbeck, Elisabeth Baierlein, Rainer Detsch und Brigitte Glos freuen sich über den Erfolg des Programms
Bericht: Peter Fiedler